Schubladenbuch

Die Ausstrahlung der Verfilmung des Bruno Apitz Romans „Nackt unter Wölfen“ hat mich wieder an einen Roman erinnert, den ich vor ungefähr 13 Jahren geschrieben habe. Sein Thema: Was wussten die Menschen, die, wie ich, wenige Kilometer entfernt vom KZ Buchenwald gelebt haben, über das, was hinter den Stacheldrahtzäunen geschah? Damals sprach ich darüber mit einigen Zeitzeugen, die heute nicht mehr leben und ich schrieb auch über ein Tabuthema, nämlich über das Schicksal einiger alliierter Flieger, die in den letzten Kriegsjahren über Deutschland (und auch in der Nähe meines Heimatdorfes) abgeschossen und gelyncht wurden.

Ich verflocht die Geschichte meiner Eltern, die bei Kriegsende beide 7 Jahre waren und das meines Großvaters, der die Dorfchronik schrieb sowie meines Urgroßvaters, der als Aufseher in einem der Außenlager des KZ Buchenwaldes arbeitete und sich später in der Haft erhängte, mit dem meiner Protagonistin.

Jetzt habe ich beschlossen, diesen Roman nicht länger in der virtuellen Schublade zu lassen, sondern ihn zu überarbeiten und bei KDP herauszubringen. Ob sich viele Leser für diese Themen interessieren, weiß ich nicht. Was ich weiß, ist dieses: Das, was damals geschah, darf nicht vergessen werden.

 

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